Mobilität

Bicycle Path Shield Characters  - distelAPPArath / Pixabay
distelAPPArath / Pixabay

In etwa 40 % aller Fälle wird das Auto für Strecken genutzt, die kürzer als 5 km sind. Es geht also um Entfernungen, die für einen gesunden Menschen bequem zu Fuß oder mit dem Rad zu bewältigen wären. Hieraus erschließt sich ein hohes Potential für den Rad- und Fußverkehr, welches wir im Sinne des Klimaschutzes nutzen sollten.

Eine Befragung des ADFC  2021 ergab, dass Radfahrern folgende Punkte besonders wichtig sind:

  • Ein gutes Sicherheitsgefühl,
  • die Akzeptanz durch andere Verkehrsteilnehmer*innen,
  • ein konfliktfreies Miteinander von Rad- und Autoverkehr.

Fuß- und Radwege sollen innerorts Vorrang vor Autostraßen haben.
Fußgänger*innen wünschen sich eine attraktive Umgebung u.a. durch Grünpflanzen, Schatten, Sitzmöglichkeiten und mobiles Internet.

Die Stadt der Zukunft bietet eine hohe Aufenthaltsqualität. Diese erreicht man durch verkehrs­beruhigte Zonen und das Reduzieren des motorisierten Individualverkehrs. Tempo 30 innerorts ist ein Baustein für höhere Sicherheit. Eine „Stadt der kurzen Wege“ hilft, das Quartier zu stärken und Verkehr zu vermeiden.

Die Umwidmung von Straßen in pop-up-„Sommerstraßen“ ermöglicht Treffpunkte aller Art für Begegnungen, z. B. einen Mix aus Gastronomie, Spiel, Sport, Kultur und urban-gardening. Wo Menschen sich wohlfühlen, halten Sie sich länger auf. Das würde sowohl unsere Innenstadt als auch den Tourismus stärken.

Eine echte Verkehrswende kann nur erreicht werden, wenn der ÖPNV stark ausgebaut wird und mit anderen Arten von Mobilität unkompliziert vernetzt ist. Dafür machen wir uns stark. Attraktive Mobilitätskonzepte werden künftig den Anteil des individualisierten Autoverkehrs reduzieren. Allerdings ist eine digitale Infrastruktur die Voraussetzung zur Vernetzung der Systeme.
Klimaschutz und soziale Teilhabe lassen sich im Verkehrsbereich sehr gut miteinander kombinieren.


 Wie erreichen wir dieses Ziel ?

  • Den Radverkehr stärken
    – eine gute Fahrrad-Infrastruktur aufbauen durch breite Alltags-Radwege ohne
      Niveau-Unterschiede schaffen.
    – Fördermöglichkeiten für Radwege erschließen.
    – Vorrangprinzip für den Fuß- und Radverkehr.
    – gute Anschlussmöglichkeit an den ÖPNV inkl. Fahrradmitnahme.
    – öffentliche Leih-Räder sollten gleich am Bahnhof oder auf dem Tanzwerder stationiert sein.
    – ein komfortables Fahrradparkhaus sowie E-Bike-Ladestationen mitten im Zentrum.
    – einen Reparatur-Service für Fahrräder in der Innenstadt mit Lastenradverleih.
    – die Mitarbeiter der Kommune und von örtlichen Arbeitgebern erhalten Diensträder.
    – abschließbare Fahrradboxen mit Lademöglichkeit für e-bikes.
  • Den Fußverkehr stärken
    – ausreichende Zeit für Fußgänger*innen an Ampeln.
    – Vorrangprinzip für den Fußverkehr.
    – Barrierefreiheit für Ältere und Rollator-Nutzer.
    – eine Stadt der kurzen Wege, flächendeckendes Internet verfügbar, Sitzmöglichkeiten zum
      Erholen, Plaudern und Gucken.
  • Autoverkehr aus der Innenstadt raushalten
    – Parkplätze am Stadtrand (u.a. Tanzwerder, Werraweg) einrichten.
    – den Anlieferverkehr für Geschäfte und Paketdienste für die letzte Meile nur mit
      Lastenrädern durchführen. Hierzu gibt es eine Waren-Umschlagstelle am Stadtrand.
  • Erhöhen der Sicherheit und der Aufenthaltsqualität
    – Tempo 30 innerorts auf allen Straßen (wo es rechtlich geht).
  • Einrichten von „Pop-up-Sommerstraßen“ erhöht die Aufenthaltsqualität
    – Straßen werden zu autofreien Begegnungsräumen für Bürger*innen.
  • E-Mobilität fördern
    – dabei liegt die Priorität auf dem Ausbau öffentlicher Schnell-Ladesäulen,
      gern an Supermärkten, Sporthallen (möglichst mit PV vom Dach) und Parkplätzen.
  • Anzahl der PKW in der Innenstadt reduzieren
    – ein Carsharing-Systems einführen, auch in den Ortsteilen.
    – den ruhenden Verkehr nach und nach aus der Innenstadt verbannen.
  • Stadtbusse durch gasbetriebene Busse oder e-Busse ersetzen
    – statt der lärmenden und stinkenden Dieselbusse, die sich heute noch durch die engen
      Innenstadt-Straßen quälen, werden kleinere und wendige Busse mit Biogas-Antrieb oder
      E-Busse eingesetzt. Die Größe der Busse muss dem tatsächlichen Bedarf angepasst werden.
      Im Moment sind die deutlich überdimensionierten großen Busse kaum ausgelastet.