Arten- & Naturschutz

Die Ergebnisse des Entomologischen Vereins Krefeld haben große Aufmerksamkeit erregt. Die „Krefelder Studie“ hat bestätigt, was jeder von uns selbst schon beobachten konnte: Die Zahl der Insekten ist in den letzten 30 Jahren massiv zurückgegangen. Die Studie spricht von einem Rückgang der Insektenmasse um mehr als 75 Prozent innerhalb von 27 Jahren. Die Krefelder Ergebnisse wurden inzwischen durch zahlreiche weitere Studien untermauert.

Unsere Landschaft verliert immer mehr an Struktur. Feldwege und Hecken fallen einer modernen Landwirtschaft zum Opfer, Flächen werden versiegelt. Pestizide töten das Leben auf unseren Äckern und Grünflächen.

Die Lichtverschmutzung durch Straßen- und Objektbeleuchtung ist ein weiterer belastender Faktor für Insekten und andere Tiere.

Neben der Landschaft werden Bäche, Flüsse und das Grundwasser durch Umweltgifte belastet.

Unsere Werra gehört zu den am stärksten belasteten Flüssen in ganz Europa.

Das Vermüllen der Stadt durch to go-Becher, Einweggeschirr und Verpackungen muss gestoppt werden. Kaugummis, Zigarettenkippen und anderer Müll haben auf unseren Wegen und in der Natur nichts zu suchen. Gerade Kippen sind keine Naturprodukte, wie viele glauben, sondern hochtoxischer Giftmüll.

Unsere Ziele:

  • Die Insektenvielfalt durch kommunale Blühflächen fördern: Das schafft für viele Insekten kleine Inseln, auf denen sie überleben können.
  • Insektenschonende Grünpflege kommunaler Flächen durchsetzen: Nur 2x Mähen im Jahr und die Pflanzen bis zum Aussamen stehen lassen. Dann finden auch die Vögel Futter. Auch ist es gut, das Mähen in zwei Phasen zu unterteilen, also erst die eine Hälfte mähen, dann einige Zeit später die andere Hälfte. So können sich die Insekten auf der jeweils nicht gemähten Teilfläche in Sicherheit bringen.
  • Bäume schützen. Bäume dienen dem Klima- und Artenschutz und müssen so lange und soweit wie möglich erhalten bleiben. Bäume verdunsten sehr viel Wasser und erzeugen daher auch in Dürre-Zeiten ein angenehm kühles Mikro-Klima.
  • Verhindern, dass unser städtischer Grünraum durch den Ausbau von Straßen weiter zerstört wird.
  • Insektenfreundliche Straßenbeleuchtung fördern: Straßenlicht darf nur dann eingeschaltet sein, wenn es wirklich gebraucht wird. Also die Lampen mindestens zwischen 1 und 5 Uhr nachts ausschalten. Die Farbtemperatur muss unter 3000 K sein, denn es sind überwiegend die blauen Anteile im Lichtspektrum, welche auf Insekten irritierend wirken.
  • Gemeinsam mit anderen Anrainer-Kommunen gegen die Salzeinleitung in die Werra kämpfen.
  • Ein Mehrwegsystems für Geschirr inm öffentlichen Raum einführen.
  • Energische Maßnahmen gegen das Vermüllen von Straßen und der Landschaft durchsetzen. Hier müssen drakonische Strafen nach dem Vorbild großer Städte verhängt werden. Aber das muss gleichzeitig auch engmaschig kontrolliert werden. Beides fehlt in Hann. Münden.