Veranstaltungsbericht: Katastrophen- und Zivilschutz in herausfordernden Zeiten

v.l.n.r.: Elsa Bransche (Vorstandsmitglied Grüne Hann. Münden), Pascal Leddin, Yonas Schiferau

Öffentliche Veranstaltung der Grünen mit Pascal Leddin und Yonas Schiferau in Hann. Münden

Bei der Veranstaltung der Grünen Hann. Münden diskutierten der Landtagsabgeordnete Pascal Leddin und Yonas Schiferau, Kreistagsabgeordneter und stellvertretender Landessprecher des THW, über den Zustand des Katastrophen- und Zivilschutzes in Niedersachsen – und speziell in Hann. Münden. Dabei gaben sie Einblicke in aktuelle Herausforderungen, neue Bedrohungslagen und notwendige Verbesserungen. Anschließend stellten sie sich den Fragen des Publikums.

Ein zentrales Thema war die Personalgewinnung im Ehrenamt. „Es ist schwierig, Nachwuchs für Feuerwehr und THW zu gewinnen“, so Schiferau. Der pandemiebedingte Ausbildungsstau müsse dringend aufgelöst werden. Positiv ist die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr, THW und den anderen Hilfsorganisationen.

Leddin betonte zudem, wie wichtig es sei, Nachbarschaften und soziale Strukturen zu stärken. Gerade im Krisenfall stelle sich die Frage, wie ältere oder hilfsbedürftige Menschen erreicht und unterstützt werden können. Auch lokale Klimaanpassungsmaßnahmen wurden angesprochen – etwa der Rückbau von Schottergärten und die Förderung von Hecken und Gräbenpflege. Außerdem sprach sich der Landtagsabgeordnete für eine perspektivisch stärker dezentralisierte Stromversorgung aus, wies jedoch darauf hin, dass derzeit die notwendige Technik fehle. Langfristiges Ziel sei zudem der Aufbau sogenannter „Strominseln“, Netzabschnitte, die im Notfall unabhängig weiterbetrieben werden können. 

Der Katastrophen- und Zivilschutz steht vor großen Herausforderungen, bietet aber wichtige Chancen für strukturelle Verbesserungen und mehr gesellschaftliche Resilienz. Die Grünen Hann. Münden wollen diese Themen aktiv im Stadtrat voranbringen – für eine gut vorbereitete, informierte und handlungsfähige Stadtgemeinschaft. Konkret wollen sich die Grünen dafür einzusetzen, dass eine Starkregengefahrenkarte für alle Bürger*innen veröffentlicht wird – analog zum bestehenden Modell der Stadt Göttingen. Eine solche öffentlich zugängliche Karte ermöglicht es Anwohner*innen, individuelle Risiken besser einzuschätzen und Vorsorgemaßnahmen zu treffen. Dies wäre ein wichtiger Schritt zu mehr Transparenz und zu einem wirksamen kommunalen Bevölkerungsschutz in Angesichts des Klimawandels.