Unsere Stellungnahme zum Wohnpark Fuldablick

Bei dem Neubauprojekt Fuldagarten wurden viele positive Aspekte berücksichtigt: So die Photo­voltaik oder das Regenwassermanagement. Auch, dass dort Mehrfamilienhäuser entstehen sollen wird von der Ratsgruppe Die Grünen/Münden aktiv begrüßt, denn es hält die Flächenversiegelung pro Wohn­einheit gering.

„Auch wenn die Bebauung an dieser Stelle sinnvoll ist, handelt es sich dort nicht um eine Industrie­brache, sondern um das weitgehend altlastenfreie Gelände einer Gärtnerei. Der Investor findet somit eine gute Ausgangslage vor“, so Hartmut Teichmann.

Die Hauptkritik der Ratsgruppe richtet sich allerdings gegen den Verzicht auf Sozial­wohnungen. Erst im Mai wurde in den zuständigen Ausschüssen eine Leitlinie befürwortet, die besagt, dass „20% der Bruttogeschossfläche die Voraussetzungen für den Sozialen Wohnungsbau“ erfüllen sollen. „Wir fragen uns ernsthaft, weshalb der Mündener Rat überhaupt Leitlinien erstellt, wenn schon bei der erstbesten Gelegenheit darauf verzichtet wird, diese anzuwenden“ wundert sich Dr. Birgit Nolte-Schuster (MÜNA). Und Lena Kürschner (Grüne) ergänzt: „Die dringend benötigten Sozialwohnungen sollen entfallen im Gegenzug für ein Stück Straße. In einer Zeit, in der der Autoverkehr verringert werden soll, die Lebenshaltungskosten steigen und mehr Mündener auf bezahlbaren Wohnraum angewiesen sein werden, ist das ein falsches Signal.“

So appelliert die Ratsgruppe Die Grünen/Münden aktiv an die Verantwortung des Rates, bei Neubau­projekten Sozialwohnungen durchzusetzen, „denn es ist die einzige Möglichkeit, die wir haben, diese zu schaffen. Des Weiteren würde ein Verzicht auf die Sozialwohnungsquote einen Präzedenzfall schaffen, auf den sich zukünftige Investoren berufen werden.“

Die Antwort auf die Frage, wie und wo diese alternativ entstehen sollen, bleiben die Vertreter von SPD und CDU in der Stadtentwicklungsausschusssitzung schuldig und stimmten gegen die Sozialwohnungen. Die Fraktionen von CDU und SPD sollten sich ihrer Verantwortung für das Gemeinwohl bewusst sein. Noch kann man diesen Entwurf ändern, oder zumindest einen Kompromiss aushandeln, so dass die Sozialwohnungen nicht komplett wegfallen.